Die Sportmassage ist eine spezielle Massageform, die zur Entspannung und Lockerung der Muskulatur beiträgt. Sie eignet sich besonders gut nach dem Sport, da sie Verspannungen löst und die Durchblutung fördert. Zudem wirkt sie entschlackend und belebend. Die Sportmassage kann sowohl mit den Händen als auch mit speziellen Massagestäben durchgeführt werden. Die Behandlung wird ohne Gleitmittel ausgeführt, um Verklebungen zu lösen.
Durch den japanischen Arzt Dr. Kenzo Kase wurde Kinesio-Taping Ende des letzten Jahrhunderts nach Europa gebracht. Inzwischen hat es sich unter Bezeichnungen wie z.B. Medi,- Dolo,- Reha-Tape usw. besonders im Profisport etabliert.
Das Kinesio-Taping nutzt die Kraft der elastischen Bänder, um Beschwerden zu lindern oder gar zu heilen. Es kommt zum Einsatz bei Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen, Prellungen und vielen anderen Beschwerden. Das Kinesio-Taping ist schmerzfrei und sehr wirksam.
Das Tape wirkt auf:
Unsere Haut ist in mehreren Schichten aufgebaut und bereits in der Oberhaut findet man Sensoren und Rezeptoren, die alle Einflüsse von außen (Hitze, Kälte, Druck, Feuchte, Schmerz) registrieren und an das Gehirn weiterleiten. Durch das Aufbringen des Tapes wird eine Stimulierung – oder besser gesagt eine Irritation – an diesen Rezeptoren erzeugt. Durch das aufgeklebte Tape wird die Haut in Falten gezogen, wobei alle Hautschichten angehoben werden. Aus diesem Grund kann es zu einer Mehrdurchblutung bis in den Kapillarbereich und zu einer Verbesserung der Stoffwechselleistung von Haut-, Binde- und Muskelgewebe kommen.
Durch das Aufbringen des Tapes erfährt der Körper bei jeder Bewegung sowohl eine sanfte Dauermassage als auch eine Dauerlymphdrainage, welche im Muskelgewebe eine Steigerung der Durchblutung und der Gewebsstoffwechselleistung bewirken kann. Hierdurch kann es zu einem Abbau der Ödeme im behandelten Areal kommen. Zusätzlich wird durch die sanfte Stützung durch das Tape der Muskelzug entlastet.
Erklärung der Psychologen R. Melzack und P. D. Wall über die Gate-Control-TheorieDie sensiblen Nervenleitbahnen laufen von der Peripherie zum Hinterhorn des Rückenmarks und werden über dieses an das Gehirn weitergeleitet. Dort werden sie verarbeitet, und es wird ggf. eine reflektorische Antwort über die efferenten Nervenbahnen zurückgeschickt. Diese Antwort erfolgt aber nicht in jedem Fall. Hierzu muss eine ausreichende (kritische) Menge an Informationen ankommen, damit das Gate für den Schmerzreiz geöffnet wird, ansonsten bleibt es verschlossen. Nach der Gate-Control-Theorie gibt es einen Regelmechanismus im Bereich der Hinterhorns, über den Nervenimpulse in ihrer Menge geregelt werden können. Wenn eine ausreichende Menge an Informationen das Gate passiert hat, kommt es zu einer Aktivierung der Nervenzonen, und der Mensch kann den Schmerz wahrnehmen.Durch das Tapen kommt es vermutlich zu Irritationen in der nervalen Wahrnehmung, sodass sich die Informationen gegenseitig neutralisieren bzw. überlagern und eine sofortige Schmerzlinderung bzw. Schmerzfreiheit im behandelten Areal erlangt wird.
Wenn Tapes in den Bereich von Akupunkturpunkten und Meridianverläufen geklebt werden, so erhält man zwei Wirkungsweisen. Zum einen wird der Akupunkturpunkt durch die Eigendehnung des Tapes 24 Stunden am Tag massiert, was bei der stechenden Akupunktur einer Dauernadel entspricht und zu einer Stimulation dieses Punktes über einen längeren Zeitraum führt. Zum anderen werden die Meridiane und auch die Akupunkturpunkte über die Farbe des Tapes energetisch beeinflusst, was einen Ausgleich der Energiebalance bedeuten kann.
Das Tape besteht aus elastischer Baumwolle, die wasserfest eingefärbt ist und mit einem wellenförmig aufgetragenen Acrylkleber bestrichen wird. Das Material hat eine Eigenelastizität von 10 % und kann in Längsrichtung bis auf 140 % gedehnt werden. Durch die wellenförmig aufgetragene Klebeschicht ist eine volle Hautatmung gewährleistet, sodass es zu keiner Feuchtigkeitsstauung zwischen Tape und Haut kommen kann.
Sowohl die Baumwolle als auch Kleber und Farbe sind hypoallergen, d. h., es kommt nur in sehr seltenen Fällen zu Hautreizungen. Die Tapes sind zudem latexfrei.
Das Tape und der Kleber sind wasserbeständig. Somit ist es kein Problem, im Rahmen einer Behandlung zu duschen oder zu baden. Große Wärme, wie z. B. in der Sauna, sollte allerdings gemieden werden, da die Haftfähigkeit des Klebers sonst beeinträchtigt wird und sich die Tapes lösen könnten.
Der verwendetet Acrylkleber hat die Eigenschaft, sich durch die Körperwärme mit der Haut zu verbinden. Aus diesem Grund ist es ratsam, ca. 60 Minuten nach Aufkleben des Tapes keine schweren körperlichen Tätigkeiten und keinen Sport durchzuführen, damit sich das Tape ausreichend mit der Haut verbinden kann. Die Klebekraft ist im Vergleich zu einem normalen Pflaster wesentlich geringer, um zum einen das Ablösen zu erleichtern, zum anderen die Flexibilität nicht einzuschränken.
Die Tragzeit des Tapes ist stark abhängig von dem geklebten Areal. An stark mechanisch benutzten Gelenken (z. B. Kniegelenk) lösen sich die Tapes in der Regel schneller ab als an flachen Muskelsträngen. Durchschnittlich bleiben die Tapes für 10 bis 14 Tage auf der Haut. Nach 14 Tagen verlieren die Tapestreifen ihre Spannkraft und Elastizität und somit ihre physikalische Wirkung und sollten neu geklebt werden.
Die Tapes lassen sich problemlos wieder entfernen. Empfindlichen Menschen sei empfohlen, die Bänder vorher nass zu machen.
Da es sehr problematisch ist, Tapes auf die behaarte Haut zu kleben, da zum einen der Kleber schlecht haftet, zum anderen aber auch die Entfernung recht schmerzhaft werden kann, sollten behaarte Hautstellen vor der Anwendung der Tapes rasiert werden.
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